Lagerküche der etwas anderen Art – Projekt Schmelzofen

Das Essen auf unseren Lagern ist meisten sehr gut, jedoch gibt es hin und wieder auch gewöhnungsbedürftigeres. Gestern jedoch haben die Jungpfadfinder im Projekt Schmelzofen die Messlatte dafür unerreichbar hoch gelegt:

Guten Appetit!
Guten Appetit!

Der mächtige Schmelzofen ist wieder in Betrieb! Nachdem er im ersten Durchlauf unseren ersten Schmelztiegel aus Stahl einfach durchgeschmolzen hatte, wurde die Luftzufuhr des Ofens heruntergeschraubt und ein neuer Tiegel beschafft. Sofort nach dem zweiten Anfeuern des Ofens kam es jedoch erneut zu Chaos und Zerstörung: Wie sich herausstellte, war der neue Tigel, ebenfalls aus einem alten Feuerlöscher gefertigt, aus Aluminium. Das Resultat: Wie ein Messer mit integrierten Bunsenbrennern durch lauwarme Butter.

Vorher: Der neuer Tiegel, frisch und unbenutzt.
Vorher: Der neuer Tiegel, frisch und unbenutzt.
Ärgerlich. Immerhin kann man den jetzt für mehr Alu einschmelzen.
Ärgerlich. Immerhin kann man den jetzt für mehr Alu einschmelzen.
Links der alte Tiegel, rechts der neue; Euro für Skalierung.
Links der alte Tiegel, rechts der neue; Euro für Skalierung.

Der Tiegelsuche überdrüssig wurde schnell Ersatz gefunden: Eine der großen Suppenkellen des Stammes. Diese sind aus Edelstahl und groß genug, um angemessene Mengen flüssiges Alu aufzunehmen.

Tatsächlich stellt sich die Kelle als perfekt geeignet heraus: der gemäßigte Ofen war nicht mehr in der Lage, dem Metall der Kelle gefährlich zu werden und die Aludosen schmolzen nach dem Aufheizen der Kelle wie Butter. Zum ersten mal seit Projektbeginn gelang es, einen erfolgreichen Guss durchzuführen.

Einschmelzen einer Dose, die gelben Flammen sind verbrennende Farben und Getränkereste.
Einschmelzen einer Dose, die gelben Flammen sind verbrennende Farben und Getränkereste.
Nach langer Arbeit endlich das erste Gussstück aus dem Ofen.
Nach langer Arbeit endlich das erste Gussstück aus dem Ofen.

Zwar war der zweite Lauf des Ofens von Erfolg gekrönt, das System ist jedoch noch nicht perfekt: Der Sand, in dem die Schaumstoffformen eingebettet werden ist etwas grob, wie im Bild oben ersichtlich, zudem fiel bei jedem weiteren Versuch, einen zweiten Guss zu starten, jedes mal der zur Lüftung verwendete Föhn wegen Überhitzung aus – eine ungewollte Folge der Leistungsminderung, auf höherer Stufe konnte der Föhn, vermutlich wegen des höheren Luftdurchsatzes, nicht überhitzen.

Aufgeben ist jedoch ein Fremdwort für die Jungpfadfinder, weshalb wir nächste Woche mit feinerem Sand und einem neuen Lüftungskonzept wieder an die Arbeit gehen! Berichtet wird natürlich auch wieder an dieser Stelle.

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