Die Geschichte der Pfadfinderschaft

Die 1907 gegründete Pfadfinderbewegung ist die größte Kinder- und Jugendbewegung der Welt. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens produzierte der BR diesen schönen Film über die Geschichte der Pfadfinder:

Allgemein

Die Ursprünge der deutschen Pfadfinderschaft liegen neben der internationalen Pfadfinderschaft auch in der Wandervogelbewegung. Im frühen 19. Jahrhundert lehnten sich deutsche Jugendliche gegen das etablierte Bürgertum auf, indem sie von den Städten weg in der Natur auf Wanderschaft gingen. Ihre Liebe zum Wandern und auf Fahrten gehen erbten die deutschen Pfadfinder von den Wandervögeln.

BIPI

Gründung der Pfadfinderschaft 1907

Lord Robert Baden-Powell (kurz BP) gilt als Gründer der internationalen Pfadfinderbewegung. Der britische General machte sich in den afrikanischen und indischen Kolonien mit der Ausbildung von Spähern und Kundschaftern (scouts) einen Namen.

Zurück in der Heimat stellte BP fest, dass seine Bücher Aids for Scouts (Hilfe zur Ausbildung für Kundschafter) und das später veröffentlichte Scouting for boys auch bei jungen Menschen großen Anklang fanden.  Er nahm diese Begeisterung zum Anlass, seine Methoden zu einem neuen, damals revolutionären Erziehungsprinzip zu entwickeln.

Entgegen der damals üblichen autoritären Vorgehensweise vertraute er auf die Struktur der Kleingruppe, in der sich junge Menschen zunehmend selbst organisieren. So übernehmen sie früh Verantwortung für sich und für andere und wachsen zu selbstständigen, reifen Erwachsenen heran. Er war der Auffassung, dass man vor allem durch Erfahrungen lernt und prägte den mittlerweile populären Begriff Learning by doing.

Verbreitung der Pfadfinderschaft

BPs Ideen verbreiteten sich schnell und bereits 1909 kamen über 11.000 junge Menschen zum ersten großen Pfadfindertreffen zusammen. Zu seinen Boyscouts kamen schnell die Girlscouts hinzu, die BP mit Freude in seine Bewegung aufnahm. Bis zum Ausbruch des 2. Weltkriegs gab es bereits auf allen Kontinenten (außer der Antarktis) Pfadfindergruppierungen.

In Deutschland verbreiteten sich BPs Leitlinien zur Jugendarbeit schnell. Heute zählen die deutschen Pfadfinderverbände über 260.000 Mitglieder, wobei die DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg) den größten Verband darstellt.

Weltweit schätzt man über 40 Millionen (!) Pfadfinder und Pfadfinderinnen in über 260 Ländern. Damit gibt es nur in 6 Ländern der Welt keine Pfadfinder (Andorra, China, Kuba, Laos, Myanmar und Nordkorea). Die meisten Pfadfinderverbände haben sich unter der World Organization of Scout Movement zusammengeschlossen und stehen in ständigem Austausch miteinander, weshalb sich die Pfadfinderbewegung immer auch als Bewegung für Völkerverständigung und als Friedensbewegung versteht.

Ein Bild, das durch die Medien ging: polnische Pfadfinderin stellt sich Rechtsextremismus entgegen – Pfadfinder als Friedensbotschafter